
04
Jan
2008
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- Veröffentlicht: 04. Januar 2008
Von Innereien und Guerilla-Genen
Mein Büro ist für das übliche Klischée einer Werbeagentur oder eines Marketingscouts sicherlich ungewöhnlich. Weil ich es mir zum einen in einem alten Bauernhaus am Bodensee eingerichtet habe. Und es zum anderen vorallem meinen Bedürfnissen genügt (schließlich verbring ich selbst hier die meiste Zeit des Tages). Bei vielen meiner Branchenkollegen steht da eher ein repräsentativer, unterkühlter Auftritt im Vordergrund. Aber das soll schließlich jeder halten, wie er will. Ganz unten gibt's noch ein paar Fotos des Guerilla-Headquarters zu sehen.
Mein Familienname war wohl mal ein Beruf. Ein Freund, der Geschichte studiert hat, erzählte mir folgendes: Bis zum 30jährigen Krieg habe die katholische Kirche verboten, Innereien zu essen. Aufgrund der Hungersnot, die der Krieg mit sich brachte, habe man dann erlaubt, auch Innereien zu essen - Leber, Nieren, Lunge, und eben auch Kutteln. Und da muss sich wohl ein Berufszweig des Metzgergewerbes heraus-kristallisiert haben, der sich auf das Säubern von Kutteln spezialisiert hat.

Franz Kuttelwascher Sen., 1955, British Columbia, Canada
Und das mit dem Guerilla? Ich glaube, ich bin mein ganzes Leben schon ein Guerilla. Das ist eine Lebensphilosophie, die tief in mir steckt (vielleicht auch vererbbar ist?) und die ich - so wie ein Schnitzer das Kunstwerk aus dem Holzstock befreit - eigentlich nur freilegen musste - z.B. für meine Beschäftigung mit Marketing.

Steckbrief
Jahrgang 1965 / Österreicher / geb. in Amberg (D) / aufgewachsen in Oberösterreich und Niederbayern
1. Job Direktmarketing-Agentur in München (u.a. für BMW) / 2. Job Fullservice-Agentur in Stuttgart (Als Creativ-Direktor u.a. Kunden wie Märklin Eisenbahnen, Tirschenreuth Porzellan, Jotul, Stefansbäck, Messe Ulm, Elco-Klöckner Heiztechnik...)
Seit 1994 selbständig, verheiratet, 2 Kinder, begeisterter Vorarlberger seit 1998