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Veröffentlicht: 09. Juli 2012
Den Tischler an seiner Ehre packen - Lamello-Mailing gegen Me-too-Produkte. Der Tempo-Effekt beschreibt anhand des Marken-Papiertaschentuchs Tempo sehr eindringlich, das zu viel Werbung auch schädlich sein kann. Wer heute von seinem Gegenüber mal schnell ein "Tempo" für die rotzende Nase erbittet und anstatt des namentlich eindeutig bezeichneten Markenartikels einen anderen (z.B. Softi oder Fee etc.) oder sogar ein No-Name erhält, wird dies kaum mit strafenden Blicken oder einer Reklamation ahnden. Ganz im Gegenteil: Tempo ist so wie "Tixo", "Styropor", "Uhu" etc. zur Gattungsbezeichnung eines Produkts geworden und hat damit seinen Markenartikelstatus verloren. Die Kunden sind sich ihrer Untreue noch nicht einmal mehr bewusst, weil sie mit dem Namen eben ein Produkt, nicht aber eine spezielle Marke betiteln.
Unter genau diesen Effekt beginnt nun auch Lamello, der Hersteller von Nutfräsmaschinen und den bei Tischlern berühmten Lamello-Plättchen zum Verleimen von Holzplatten zu leiden. Denn immer mehr Tischler haben anstelle der Marken-Plättchen (auf denen natürlich groß "Lamello" draufsteht) irgendein Me-Too oder ein No-Name-Billigprodukt in der Schublade. Trotzdem sind sich viele dieser Tischler, wenn man sie darauf anspricht, sicher "Lamellos" zu verwenden.
Erst konkret mit der Nase auf das Problem gestupft, werden sich die Handwerker bewusst, dass sie keine Lamellos in der Schublade haben sondern nur irgendwelche Holzplättchen. Vorallem die nachwachsende junge Generation der Tischler hat nicht mehr diese Verbundenheit zu der Traditionsmarke. Hier rächt sich das Versäumnis des letzten Jahrzehnts, in dem vor allem die Maschinen, nicht aber das klassische Produkt "Holzplättchen" beworben wurde, für das Lamello bei vielen aber immer noch steht.

Diesen Mißstand anzugehen war Aufgabe einer Mailingaktion an alle ca. 4500 österreichischen Tischler. Es sollte Bewusstsein dafür geschaffen werden, dass nur ein Holzplättchen, auf dem Lamello draufsteht auch tatsächlich ein Lamello ist. Anstatt den strengen Zeigefinger zu heben, beschlossen wir, ein Kuvert mit einem entsprechenden Aufdruck an die Tischler zu versenden, in dem lediglich das "Original" enthalten war - ein einziges Lamello-Plättchen. Kein Begleitschreiben, keine große Erklärung sondern nur ein Kuvert mit einem Plättchen.
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