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Veröffentlicht: 07. Oktober 2017
Zum 20jährigen Bestehen beschenkte das Sinfonische Blasorchester Vorarlberg sich und sein Publikum mit einem außergewöhnlichen Konzertereignis. Am 7. Oktober 2017 stand das Montforthaus in Feldkirch ganz im Zeichen dieses Ausnahme-Klangkörpers. Das erst kürzlich neu errichtete Gebäude mit seinen vielen Möglichkeiten bildete den Rahmen für ein Event, mit dem das Orchester rund um den Dirigenten Thomas Ludescher wieder von sich Reden machte. Es bot sich auch deshalb an, weil das Sinfonische Blasorchester mit seinen Auftritten während des Feldkirch Festivals bzw. der Montforter Zwischentöne in den Jahren 2012, 2015 und 2017 in der Montfortstadt eindrucksvoll beweisen konnte, das Blasmusik so viel mehr ist als das oft viel zu klein gedachte Klischee in den Köpfen vieler Musikbegeisterter. Aber das hat man ja eigentlich schon die letzten 20 Jahre immer wieder in die Gehörmuschel gesäuselt, posaunt und trompetet bekommen - offiziell anerkannt durch die Erfolge beim World-Music-Contest in Kerkrade (NL) in den Jahren 2005 und 2009. Und spätestens seit der Konzertreise nach Peking im Jahr 2007 ist das Orchester weit über die Grenzen des Ländle ein Begriff.
Mit dem Konzertformat am 7. Oktober wollte man sich selbt beweisen: Es geht noch mehr. Es geht noch ungewöhnlicher. Denn neben Werken von Jules Strens, Leonard Bernstein, Aaron Copland und David Maslanka bildete eine Neukomposition den Höhepunkt des Abends. Stefan Meusburger und Thomas Ludescher schufen ein Werk, das dem Atem der Welt nachspürt. Und dieser Atem wurde nicht nur auf der Bühne live inszeniert sondern auch in Video-Einspielungen thematisiert: Fremde Instrumente und das ganz archaische, simple Atemgeräusch von Menschen aus den unterschiedlichsten Kontinenten dieser Erde sollten verdeutlichen: Der Atem ist unser gemeinsamer Nenner. Die Luft ist es, die wir alle zum Atmen brauchen. Und diese Töne sind es, die unser Atem hervorbringen kann. Videobotschaft und Live-Performance streiten miteinander, versöhnen sich, greifen ihre Themen gegenseitig auf und ergänzen sich schließlich zu einem Fest für Augen und Ohren.
Um entsprechende Aufmerksamkeit schon im Vorfeld zu generieren, sollte ein entsprechendes Key-Visual geschaffen werden, das das Thema in einer starken Bildbotschaft transportiert. So entstand das Composing mit dem Astronauten, der mit einer Posaune in der Hand durchs Weltall schwebt.
Wie die Kombination aus Bild und Ton ein Werk noch intensiver erlebbarer machen kann, bewies das Sinfonische Blasorchester Vorarlberg bereits 2007 mit seiner DVD "Chakra". Die Visionen des Komponisten Maurice Hamers wurden damals in einer aufwändigen Produktion als Videosequenzen umgesetzt. Die DVD bietet dabei die Möglichkeit entweder das Orchester, den Film oder beides gleichzeitig zu genießen. (Für mich war das damals die erste komplexere Regie-Arbeit.)
Ich bin stolz, dass ich dem Sinfonischen Blasorchester Vorarlberg auch beim Jubiläumsevent 2017 wieder zur Seite stehen durfte. Der Name für das Konzert bzw. das Stück, die grafische Umsetzung des gesamten kommunikativen Auftritts sowie Regiearbeiten für die Video-Sequenzen standen auf meiner To-Do-Liste. Und trotz straffem Zeitplan wurde alles - wie immer - rechtzeitig fertig.
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