
11
Apr
2017
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- Veröffentlicht: 11. April 2017
Beide geben dem Nachwuchs am Feldkircher Gymnasium Schillerstraße ihr Know-How in Sachen Kulturmanagement bzw. Kulturvermittlung weiter. Und da würde ein Workshop zum Thema "Muster brechen" natürlich genau in die Kerbe hauen. Ein geeigneter Termin kurz vor Ostern war schnell vereinbart. Und am 3. April war es dann soweit. Rund 20 Schülerinnen und Schüler rückten im Saumarkt-Theater in Feldkirch an, um von mir eine Einleitung ins Musterbrechen abzuholen. Nach einem kurzen Diskurs in die Geschichte des Begriffs "Guerilla" bzw. "Guerilla-Marketing" wollte ich den Youngsters dann zuerst einmal zeigen, wie sehr bereits sie in jungen Jahren schon von Verhaltensmustern geprägt sind. Unser Schulsystem fördert dieses eingleisige Denken leider sogar.

Das einfache Experiment zeigte rasch auf, wie "brav", "korrekt" und leider auch "unkreativ" wir heute an Probleme und Aufgabenstellungen herangehen. Trotzdem faszinierte mich, dass zwei der vier Gruppen die gestellte Aufgabe dann doch in der beabsichtigten, unkonventionellen Weise lösten. In meinen vielen vorangegangenen Seminaren mit Marketingleuten und Managern war dieser so wichtige Blick über den Tellerrand hingegen meist die Ausnahme. Bei den aufmerksamen Zuhörern in Feldkirch machte es dann schon ab und zu "klick" in Hirn, wenn ich dem üblichen Werkzeugdenken das pragmatische und zielführende Aufgabendenken gegenüberstellte.

Viele Beispiele aus der Praxis untermauerten das. Letztlich geht es auch oft nur darum, die richtigen Fragen bei einem Problem zu stellen und sich der eigentlichen Aufgabe wirklich bewusst zu werden. Bis zum Schuljahresende können die Schülerinnen und Schüler nun die erworbenen "Tools" für verschiedene Kulturprojekte einsetzen. Da wird z.B. bei den Montforter Zwischentönen mitgemischt und Inputs zum Musterbruch gab's in der anschließenden Diskussion auch gleich für das Theater am Saumarkt. Das feiert heuer sein 40jähriges Bestehen und möchte diesen Anlass eben so gar nicht wie ein übliches, verstaubtes Jubiläum begehen.

Ich bin schon gespannt, welche Ideen die jungen Leute hier einbringen. Ein dickes Dankeschön möchte ich an dieser Stelle an Sabine und Frauke sagen, die mir die Möglichkeit für diesen Workshop gaben. Vielleicht konnte ja der "alte Mann auf der Bühne" in den jungen Gehirnen die ein oder andere Synapse kreativ verbiegen.
ein spezieller Dank an Frauke für die Fotos vom Workshop.