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Veröffentlicht: 29. April 2013
Meine visuelle Ausbeute aus 3 Tagen Großstadt. Für einen Touristikprospekt reichlich unrepresäntativ sind die Bilder, die ich von einem Kurztripp nach Berlin mitgebracht hab. Sorry. Aber ganz ehrlich: Obwohl ich normalerweise geschichtlich sehr interessiert bin, spielten Brandenburger Tor, Holokaust Mahnmal und Checkpoint Charly diesmal keine Hauptrolle. Gerade letzterer Sightseeing-Punkt und der
peinliche Klamauk (Touris können sich mit Studenten in Uniformen der vier Besatzungsmächte gegen Geld fotografieren lassen), der dort für die Berlinbesucher veranstaltet wird, ließ uns von den üblichen Touristenpfaden fliehen. Meine Frau und ich wollten eigentlich nur mal drei Tage Großstadt genießen - coole Kneipen und Clubs entdecken, faire Klamotten kaufen (z.B. made in Berlin) und das subversive Berlin kennenlernen - so lange es noch steht.


In den drei Tagen konzentrierten wir uns auf die Stadtteile "Prenzlauer Berg" und "Kreuzberg". Und da gab es - trotz zunehmender Erschließung durch Immobilien-Haie doch noch sehr viel "Underground-Kultur" zu erleben. Als kreativem Menschen springen da einem natürlich sofort die vielen "Street-Arts" an. Einige der Spektakulärsten bzw. witzigsten hab ich fotografiert (Bilder unten in der Gallerie). Überhaupt ist die Plakatierwut für Konzerte, Live-Acts, Kultur- und Politveranstaltungen an sich schon sehenswert - ergeben die in zig Schichten übereinander geklebten Plakate mit der Zeit ein eigenes Kunstwert (siehe Bild unten).

Und als Mac-User musste ich natürlich vor einem ganz speziellen Schaufenster eine andächtige Schweigeminute einlegen. Auf dem Bild unten sieht man warum: Rechts oben im Bild sieht man den allerersten Apple-Computer (auf dem stand sogar noch Apple drauf). Auf dem kleinen Kasten rechts unten (Mac Classic) hab ich meine ersten Erfahrungen vor vielen vielen Jahren gemacht. Die Worte des Typographie-besessenen Fotosetzers in der damaligen Agentur rauschen mir heute noch durchs Hirn:"Schriften lassen sich nur mit professionellen Fotosatzmaschinen ordentlich realisieren. Dieses neumodische Klump ist was für private Spielereien. Das wird nie Einzug in die professionelle Welt der Werbung finden." Der Fotosetzer ging bald darauf in Pension und Apple startete seinen Siegeszug um die Welt.

Berlin ist sehr international. Weil man den ganzen Tag auf der Straße manchmal mehr Fremdsprachen denn seine Muttersprache hört, ist man bisweilen versucht, sein Bier in der Kneipe auf englisch zu bestellen. Und wenn man dann ein gemütliches Plätzchen in der Kneipe namens"An einem Sonntag im August" (siehe auch Bild ganz oben in diesem Beitrag) gefunden hat und bierseelig an die Decke blinzelt, findet man sogar dort noch Kunst - in diesem Fall ein erotisches Deckenfresko.
Hier noch viel mehr Bilder aus der Berliner Straßenszene:
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